Freitag, 16. März 2012

Album-Vorstellung: New Build "Yesterday Was Lived And Lost"

Manchmal kommt es vor, dass Teile einer Band sich neu formieren und in einem Side-Project ihre eigenen musikalischen Grenzen ausloten wollen. So geschehen mit der Band Hot Chip, dessen Mitglieder Al Goyle und Felix Martin sich auf den Weg machten um die Gruppe "New Build" ins Leben zu rufen. Al Goyle, der als Multitasker auch bei LCD Soundsystem seine Finger im Spiel hat, organisierte zudem Pat Mahoney, ein weiteres Mitglied im Klangsystem, für die ein oder andere Collaboration auf "Yesterday Was Lived And Lost", dem Erstlingswerk von New Build.

Wie machen sich denn nun die beiden Herren?
Ganz klar, die 80er waren Inspirationsquelle für die insgesamt 12 Tracks auf der Platte. Und natürlich werden dadurch auch sofort Erinnerungen an die Herkunft (Hot Chip) wach. Vergleichen wird sich das Projekt nicht entziehen können. Das macht es allerdings gleichsam schwer.
Insgesamt startet das Album sehr schwach. Die ersten Songs können in keinster Weise überzeugen und man vermisst sofort einen Alexis Taylor (Frontmann von Hot Chip), dessen charismatische Stimme so manchen Track aufzuwerten in der Lage wäre. Zudem scheinen New Build die 80er Jahre nicht nur als Grundlage ihrer Arbeit herangezogen zu haben, sondern es wirkt als wäre das Album einfach 30 Jahre zu spät veröffentlicht. Es fehlen die modernen Einflüsse. Die Gesänge wirken teilweise recht lächerlich, besonders in dem Song "Miranda, Be My Guide", der durch einen furchtbaren Background-Chor schlimmste Erinnerungen an Bony M. wach werden lässt. Erst mit der Halbzeit und dem sechsten Track "Schism Of The Mind" schaffen es New Build endlich durchzustarten. Mental streicht man den ersten Teil des Albums und lässt sich auf die kommenden Tracks ein. Und das lohnt sich dann auch wirklich. Ein vermeintlicher Hit jagt den nächsten. Plötzlich fühlt man sich wieder an Hot Chip erinnert, nur ohne dass es Einem bei dem Vergleich bitter aufstößt. Im Gegenteil. Man integriert die Tracks in das Gesamtbild der für die Indietronics maßgeblichen Bands.
Fazit: es handelt sich hier um eine Platte, die wirklich erst wachsen muss. Ein paar Tracks weniger hätten es vielleicht auch getan. Besonders wenn man sich in die Platte "einhören" möchte, ist die Platzierung der Stücke wirklich ungünstig gewählt und so wird manch potentieller Hörer verschreckt die Kopfhörer fallen lassen und die wahren Glanzlichter von "Yesterday Was Lived And Lost" verpassen.
Eins davon ist definitiv der Song "Do You Feel Loved?":

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